Schutz, Raum & Chancen

Fragen & Antworten

Was? Wer? Wie? Wo?

Das „Haus der geschützten Wohnungen“ des KFS EO ist eine geschützte Einrichtung, die seit 1987 besteht. Frauen, die sich in einer Gewaltsituation befinden, können sich an das „Haus der geschützten Wohnungen“ des KFS EO wenden. Dort wird ihnen und ihren Kindern Schutz, eine Unterkunft und Hilfe bei persönlichen und psychologischen Problemen geboten.
 

Das „Haus der geschützten Wohnungen“ des KFS EO bietet allen Frauen und ihren Kindern, die Opfer von psychischer, physischer, sexueller und/ oder ökonomischer Gewalt, die auf dem Territorium der Provinz Südtirol stattgefunden hat, Schutz und Unterstützung.
 
Die Koordinatorin des Hauses und die Mitarbeiterin für die Kinder und Jugendlichen sind Psychologinnen, die Mitarbeiterin des Frauenbereichs ist Sozialassistentin. Das gesamte Team bildet sich regelmäßig in seinem Fachbereich fort und alle Mitarbeiterinnen, sowohl die haupt- als auch die ehrenamtlichen, unterliegen der Schweigepflicht.

Frauen sind in ihrer Umgebung häufig physischer, psychischer, sexueller und/ oder ökonomischer Gewalt ausgesetzt. Erfahrungsgemäß ist es eine Kombination aus mehreren Gewaltformen.

Die Frauen kommen aus allen gesellschaftlichen Schichten. Alle Altersgruppen sind gleichermaßen davon betroffen. Im Haus suchen sowohl Einheimische als auch Migrantinnen, die in Südtirol wohnen, Hilfe.

Die Aufenthaltsdauer sollte eine Zeitspanne von 6 Monaten nicht überschreiten. Nach dem Auszug kann sich eine Frau jederzeit wieder an das „Haus der geschützten Wohnungen“ des KFS EO wenden, wenn sie weiteren Beistand oder Supervision wünscht.

Die Kinder, die mit ihren Müttern Schutz im „Haus der geschützten Wohnungen“ des KFS EO suchen, sind aufgrund der miterlebten Gewalt häufig traumatisiert. Durch die belastende Umgebung, der sie ausgesetzt waren, ist die emotionale Entwicklung oft gestört. Die Aufgabe des „Haus der geschützten Wohnungen“ des KFS EO ist es, ihnen ein sicheres Umfeld zu bieten und das Eingewöhnen in die neue Situation zu erleichtern, sowie das Erlebte dem Entwicklungsstand entsprechend zu verstehen.

Das Umfeld kann versuchen die Frau behutsam auf diesen Verdacht anzusprechen und ihr Adressen oder Telefonnummern geben, an die sie sich wenden kann. Aufgrund von Scham, Angst vor dem Gewalttäter, dem Gefühl von Einsamkeit oder der Furcht, dass ihr niemand glaubt, wird die Situation oft klein geredet oder bagatellisiert. Deshalb ist es sehr wichtig, dass eine Betroffene ernst genommen wird und ihr Personen zur Seite stehen, auch wenn die Frau mehrere Anläufe braucht, diese Hilfe anzunehmen. Gegebenenfalls kann der Frau auch angeboten werden, sie zu einer Kontaktstelle zu begleiten.
 

Die Kommunikation und Netzwerkarbeit zwischen verschiedenen Bereichen und Anlaufstellen ist die Basis für das Gelingen einer professionellen Arbeit. Wir arbeiten zusammen mit:

  • Öffentlichen Einrichtungen: Betrieb für Sozialdienste, Sozialsprengel, Gemeinde, Autonome Provinz Bozen, Landesämter, ASTAT, Gericht
  • Sozialen Einrichtungen: Frauen helfen Frauen, Katholischer Familienverband Südtirols, Geschützte Wohnungen und Frauenhausdienste, Familienberatungsstellen, Caritas, Hands, Forum Prävention, young&direct, Frauen Nissà
  • Sanitätseinrichtungen: Psychologische Dienste, Zentrum für Psychische Gesundheit, Zentrum für Psychotherapie und Psychosomatik, Psychiatrische Abteilung, Therapieeinrichtung Bad Bachgart, Dienst für Abhängigkeitserkrankungen
  • Kinder- und Jugendarbeit: Jugendgericht, Südtiroler Kinderdorf, IPAI, Kindergärten, Schulen, Kinder- und Jugendanwaltschaft
  • Ordnungskräften: Staatspolizei, Carabinieri
Bei geschlechtsspezifischer Gewalt sind häufig auch Kinder und Jugendliche selbst von der Gewalt betroffen oder haben sie miterlebt. Für sie ist die Psychologin aus dem Kinderbereich da, sie sich um sie kümmert.
Dabei sind der Schutz und die Sicherheit der Kinder und Jugendlichen wichtig.
Wobei wird den Kindern und Jugendlichen geholfen?
  • Ein Gefühl der Sicherheit wiederzufinden
  • Zur Ruhe zu kommen
  • Orientierung in der neuen Situation zu finden
  • Zu verstehen was rundherum passiert
  • Herausfinden was die eigenen Gefühle bedeuten und wie damit umgegangen werden kann
  • Versuchen mit dem Gefühl der Hilflosigkeit umzugehen
  • Lernen wieder Vertrauen aufzubauen
Im Rahmen der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gibt es Spiel- und Gesprächsangebote und bei Freizeitaktivitäten.